Sand-Mohn – Papaver argemone

Ackerwildkraut des Monats Juni
Stand: 24.06.2025

Vom Klatschmohn, der im Juni die Äcker rot färbt, hat wohl jede und jeder schon einmal etwas gehört. Doch neben dem Klatschmohn gibt es noch weitere Mohnarten, die auf einem Acker wachsen. So z.B. der Sand-Mohn. Im Gegensatz zum Klatschmohn ist dieser viel kleiner (Wuchshöhe i.d.R. bis 30 cm) und wird daher zwischen den höheren Getreidepflanzen oft übersehen. Der Sand-Mohn ist unverwechselbar – seine vier tiefroten Blütenblätter haben einen schwarzen Fleck in ihrem unteren Bereich und überlappen sich nicht. Auf seiner länglich geformten Samenkapsel hat der Sand-Mohn außerdem dicke Borstenhaare.

Im Gegensatz zum Klatschmohn bevorzugt der Sand-Mohn weniger nährstoffreichere, etwas wärmere und trockenere, leicht saure und sandig bis lehmige Böden. Es kann jedoch auch vorkommen, dass beide Mohnarten auf derselben Ackerfläche auftreten. Neben Ackerflächen kommt der Sand-Mohn auch an Wegrändern, auf Schuttplätzen oder Bahnanlagen vor.

Der Sand-Mohn ist ein Frühsommer-Bote, da er schon ab Anfang Mai beginnt zu blühen. Für bestäubende Insekten hat das Ackerwildkraut reichlich Pollen als Belohnung. Sobald die Samen in der Samenkapsel reif sind, wird die Kapsel durch Windstöße geöffnet und einige Samen mit dem Wind verstreut. Es ist jedoch auch möglich, dass sich die Borstenhaare der Samenkapseln im Fell von Tieren festhängen und mit diesen weggetragen und somit verbreitet werden.

Der Sand-Mohn steht in Bayern kurz vor einer Gefährdung (Vorwarnliste). Damit das Ackerwildkraut nicht doch bald zu den gefährdeten Arten zählt, wird es im Projekt „Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker im Landkreis Roth“ durch angepasste Bewirtschaftungsweisen durch engagierte LandwirtInnen, der Bayerischen KulturLandStiftung und dem Landratsamt Roth gefördert.

Naturschutz im Landratsamt

Anschrift

Weinbergweg 1
91154 Roth

Quellenangaben:

Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) (2022): Ackerwildkräuter – Bestimmungshilfe. Augsburg.

Bundesamt für Naturschutz (o.J.): Floraweb. Artsteckbrief: Lebensraum und Ökologie zu Buglossoides arvensis (L.) I. M. Johnst., s.l., Acker-Rindszunge i.w.S. (abgerufen am 05.03.2025).
Link: https://www.floraweb.de/php/oekologie.php?name-use-id=928

Hofmeister, H. & Garve, E. (2006): Lebensraum Acker. Verlag Kessel, Remagen 2006.

Kästner, A., Jäger, E.J. & Schubert, R. (2001): Handbuch der Segetalpflanzen Mitteleuropas. Springer Verlag Wien GmbH. ISBN: 978-3-7091-7258-2.

Klotz, J., Fleischmann, A., Ruff, M., Niederbichler, C., Scheuerer, M., Wagner, I., Woschée, R., Gilck, F., Zehm, A. (2024): Rote Liste Bayern - Farn- und Blütenpflanzen (Gefäßpflanzen – Trachaeophyta). Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg.

Müller, F., Ritz, C. M., Welk, E. & Wesche, K. (2021): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 22. Auflage. Springer Spektrum, Berlin.