KoKi - Was ist das?

Landrat Ben Schwarz auf Spurensuche – und Findung
Stand: 02.11.2025

Nina Schöppner weiß genau, was sich hinter diesen vier Buchstaben (für ein Segen) verbirgt

Ist es nicht schön, wenn man sich einig ist? „Schon ein sperriger Begriff“, müssen Nina Schöppner und Ben Schwarz zur KoKi gleichzeitig lachen. Um wenig später festzustellen: Da steckt Tolles dahinter. Was genau, hat die Diplompädagogin als „Hut“ der Koordinierenden Kinderschutzstelle – eben KoKi – „ihrem“ Landrat kürzlich verraten. Und ihn überrascht mit all dem, was der Anlaufpunkt über das, was er ohnehin schon wusste, noch so bietet.

„Fragen, Probleme, Unterstützungswünsche“, fasst Nina Schöppner das zusammen, was bei ihr und ihren zwei Mitarbeiterinnen Tag für Tag aufploppt. Dennoch wüsten immer noch zu wenige über die Hilfestellungen, die KoKi seit nunmehr 15 Jahren im Landkreis bietet. Oder sie haben falsche Vorstellungen. Denken, „da gehen nur Leute hin, die etwas falsch machen oder nicht mehr weiter wissen“…

Mit diesem Vorurteil auszuräumen ist – neben der ganz konkreten Unterstützung - eines der Hauptziele der Sozialpädagoginnen. Denn für Nina Schöppner und ihre Mitstreiterinnen Pia Halmen und Stephanie Schubert ist es viel mehr Stärke, sich einzugestehen, dass es „gerade nicht gut läuft“, sich beraten zu lassen – geht im Übrigen auch anonym – und gegebenenfalls Hilfe zu holen. Dafür gehen die KoKi-Mitarbeiterinnen auch in die Offensive und suchen den Kontakt. Das umfasst, sich in Kindertagesstätten bekannt zu machen, Messen zu besuchen oder auch Info-Stände beispielsweise in Drogeriemärkten zu bestreiten oder eigene Veranstaltungen zu organisieren  – zuletzt ein Konzert zum 15-jährigen Bestehen, das ganz bewusst auf Familien zugeschnitten „und ein wirklich schönes Erlebnis war“.

Wann man denn richtig sei bei der KoKi, möchte Landrat Schwarz wissen? „Immer“, antwortet Nina Schöppner wie aus der Pistole geschossen, ein Lächeln wie immer inbegriffen. Oft reiche es schon, wenn „jemand Außenstehendes den Alltag sortiert“, erläutert sie. Weil jede Familiengeschichte anders sei, sei auch jede Empfehlung der KoKi individuell, das Paket im wahrsten und doppelten Sinn persönlich geschnürt.  Landrat Ben Schwarz staunt ob der Brandbreite der Sorgen, die die Diplompädagogin skizziert: Minderjährige Mütter, Kinder mit besonderen Herausforderungen, psychische Erkrankungen, finanzielle Sorgen, gesundheitliche Probleme oder welche in der Partnerschaft, fehlende Unterstützung im Familien- und Freundeskreis…


Die gute Nachricht: Umfassend sind auch die Angebote im Portfolio der KoKi: Elternkurse, Infotage rund ums Baby, gemeinsame Frühstücke mit Haupt-Augenmerk „Zusammenkommen und Reden“ – oft ist es schon wertvoll zu erkennen, dass man mit seinem Problem, seinen Ängsten oder Sorgen nicht allein ist, veranschaulicht Schöppner. „Wir wollen schlicht da sein“, bringt es die Sachgebietsleiterin auf den Punkt.

 Zusammen mit ihren Kolleginnen pflegt sie zudem ein aktuelles Info-Portal und ist ständig in Sachen „Netzwerken“ unterwegs. Die enge Vernetzung mit anderen (Fach)Stellen sei oft Gold wert, betont sie. Apropos Fach: Ein wichtiges Anliegen ist ihr zudem, Fachkräften viel gutes Rüstzeug an die Hand zu geben. Jedes Jahr finden zwei Runde Tische und Fortbildungseinheiten statt, anlässlich des Jubiläums gab es in diesem Jahr eine große Tagung – an der über 100 der KoKi-Netzwerkpartner zusammenkamen.

Alles vor dem Ziel, Familien bestmöglich zu unterstützen, im Alltag gleichermaßen wie in Krisen. Gerade in denen zeige sich, wie wichtig Netzwerke seien, angefangen von Schwangerenberatung bei häuslicher Gewalt bis zu einer Trauergruppe – das ganze pralle Leben eben.

Zieht einen das nicht manchmal runter? Im Gegenteil, streicht Nina Schöppner heraus. Das Gefühl, helfen zu können und Menschen wieder zum Lächeln zu bringen oder ihnen Mut zu machen, wiege alles auf. Landrat Ben Schwarz zeigt sich von der Herangehensweise, dem Einfühlungsvermögen und dem Leistungsspektrum beeindruckt. „Wir können zwar nicht in die Familien hineinschauen, aber versuchen, beste Hilfe zu bieten.“

Er steht voll und ganz hinter der KoKi und sieht in ihr „von Anfang an“ einen wertvollen Beitrag zur Prävention. Wenn aus einer schwierigen Situation kein größeres Problem oder eine langanhaltende Krise werde, sei allen geholfen, meint er. In erster Linie natürlich den Betroffenen, weitergedacht aber auch der Gesellschaft. Und wenn die Arbeit dann noch auf so charmante gemacht und erklärt wird, erst recht.

 Hintergrund: Die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) ist Anlaufstelle für (werdende) Eltern, Alleinerziehende und Familien mit Kindern bis sechs Jahren im Landkreis Roth. Neben der Möglichkeit, in die KoKi im Landratsamt zu kommen, bieten die Mitarbeiterinnen auch Termine zuhause an. Ziel ist es, bei Bedarf Beratung und Hilfen frühzeitig in die Familien zu bringen und verschiedene Angebote in Gruppen oder ganz individuell aufzuzeigen. 

Direkt zum YouTube-Video (externer Link)

Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi)

Die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) ist Anlaufstelle für alle werdenden Eltern, Alleinerziehende und Familien mit Kindern bis zu sechs Jahren im Landkreis Roth.  

Anschrift

Weinbergweg 10
91154 Roth